Vorher: Bei dem schweren Ledereinband mit dicken Holzdeckeln löst sich vor allem das reich verzierte Einbandleder im Falzbereich und am Rücken. Zusätzlich wölbt sich der Rücken leicht konkav. Der rückwärtige Holzdeckel ist ebenfalls leicht verbogen, was das Reißen des Leders vermutlich begünstigt hat, jedoch nicht mehr rückzuführen ist.

Detail 1: Nach der Abnahme des originalen Leders vom Rücken für die Bearbeitung zeigte sich dass die Bünde im Falzbereich und Gelenk des Buches teilweise gebrochen waren. Dadurch saßen die massiven Holzdeckel nicht mehr fest am Buch an. Sie wurden mit neuen Hanfkordeln stabilisiert und diese mit den Deckeln verbunden.

Detail 2: Der Rücken wurde insgesamt mit einem vegetabil gegerbten Kalbsleder eingebunden. Nach originaler Vorlage wurden die Bünde mit einer Kordel abgebunden wodurch die typischen Einkerbungen auf dem Leder erscheinen. Da das historische Rückenleder zahlreiche Risse und Fehlstellen aufwies, war Unterlegung mit neuem Leder notwendig.

Nachher: Die Stabilität des Buches konnte durch die Ergänzung der Bünde und des Leders wiederhergestellt werden. Nach der Einlederung wurden die erhaltenen originalen Lederstücke wieder auf dem Rücken befestigt. Das Ergänzungsleder passt sich dem historischen Leder gut an, wodurch ein geschlossener Gesamteindruck entsteht. Das Buch wird nach der Bearbeitung in einer passend angefertigten Buchkassette aufbewahrt und ist somit optimal geschützt.